Großer Besucherandrang überraschte die Jecken

Das 19. Schnitzel- und Kotelettfest der Faschingsgilde Helau Krakau dauerte in diesem Jahr ganze drei Tage, statt zwei. Grund war das „4 x 11“-jährige Jubiläum des Vereins. Gut 100 ehrenamtliche Helfer waren im Einsatz, damit die Besucher sich an den Bänken und Tischen wohlfühlen konnten. Die ersten Gäste kamen schon kurz nach 17 Uhr, obwohl das Schnitzel- und Kotelettfest offiziell erst um 18 Uhr beginnen sollte. Doch das ist ja nichts Neues, bekannten die Verantwortlichen um den Vorsitzenden Bernd Wilhelm.

In jedem Jahr tobt der Wahnsinn im Hof der Ernst-Keil-Schule. Wer pünktlich zum Beginn am Freitag oder Samstag kam, hatte große Mühe einen Sitzplatz zu ergattern. Doch dank des guten Wetters war auch ein Sitzen außerhalb des Zeltes möglich. Es ist immer noch nicht abschließend geklärt, was die Faszination dieses Festes Anfang August ausmacht. Fest steht nur, es funktioniert. „Während andere Veranstalter in der Sommerzeit über zu wenig Zuspruch klagen, ist unsere Hütte immer voll“, stellte Schatzmeister Michael Thiele fest. Er war genauso ins Helferteam eingespannt, wie die anderen Vorstandsmitglieder der Faschingsgilde in den drei Tagen.

Trotz immer besser werdender Logistik waren lange Schlangen vor Essensausgabe vor allem am Samstagabend und am Sonntagmittag nicht zu vermeiden. Auf insgesamt sechs großen Pfannen brutzelten die Schnitzel und Kotelett unter der Leitung von Stefan Seubert und Werner Lawrenz. Und auch das weitere Angebot aus der Küche fand begeisterte Abnehmer. Man merkt die Routine der Helfer, die sich das ganze Jahr schon auf diese beiden Tage freuen. „Es ist zwar Stress pur, macht aber wahnsinnigen Spaß. Wir sind eine tolle Truppe“, sagt Ingo Rülicke und sorgt gleichzeitig für Nachschub. Jeder hat seinen Bereich und den organisiert er selbständig.

Männerballett kümmerte sich um die Bar

Das Prinzip hat sich bewährt, auch bei den unzähligen Salattellern, die zu den Schnitzeln gereicht werden. Damit niemand am Tisch verdurstet, sorgen die Mädels der Garden für Nachschub und der Elferrat steht am Zapfhahn oder am Ausschank, während das Männerballett sich um die Bar kümmert.

Alle wissen, dass sie für die nächste Kampagne vorarbeiten, wenn wieder Kostüme oder Ausrüstungsgegenstände für die Prunksitzungen angeschafft werden müssen. Die verschlingen nämlich immer mehr Geld, ebenso wie die Sicherheitsbegleitung an den Faschingswagen bei den großen Umzügen. Das dorfinterne Motto „Essen für den Fasching“ ist also nicht nur ein Scherz, sondern bittere Wahrheit. „Ohne das Fest könnten wir die aufwendigen Sitzungen nicht in der gewohnten Qualität anbieten“, bestätigt Vorsitzender Wilhelm. Das sagt er so nebenbei, denn eine neue Ladung Schnitzel ist angekommen und muss bis zur Weiterverarbeitung in die Kühlung gebracht werden.

Viele Besucher aus umliegenden Ortschaften

Am Freitag spielten „Die Rossinis“ zur Unterhaltung, am Samstag begeisterte „Patrick Cox“ mit abwechslungsreicher Musik. Am Sonntag fand ein Freiluftgottesdienst im Schulhof der Ernst-Keil-Schule statt, bevor man sich wieder dem „Festwahnsinn“ widmete. Viele Besucher kommen auch aus den umliegenden Ortschaften, die guten Schnitzel haben sich weit in den Landkreis hinaus herumgesprochen. Und obwohl am Sonntagabend die Schnitzel trotz großzügiger Vorplanung doch ausgingen, gab es keinen Protest. Man aß dann einfach ein Kotelett.

Text: Matthias Ernst | © Mainpost
https://www.mainpost.de/regional/wuerzburg/Grosser-Besucherandrang-ueberraschte-die-Jecken;art736,10290382
Bilder: Gerda Rausch - zur Galerie

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